Geschichte
Wiesent, ein altes Dorf, wie nicht nur die oft geheimnisvollen Funde vergangener Völker und Zeiten in diesem Raum machtvoll bezeugen. Und doch bleibt so manches von den Anfängen des Ortes in wissendem Dunkel der Geschichte verborgen, wenn auch alte Überlieferungen manch bekannten oder frommen Mann der Frühzeit in diese Gegend kommen ließen, wie etwa den hl. Rupert, der sich in Rupertsbühl aufgehalten haben soll.

Aus dem Schatten der Geschichte tritt Wiesent im Jahre 780. Ein Ritter "Hito von Wisint" schenkt in diesem Jahr dem Kloster Niederalteich 36 Tagwerk Grund bei dem Weiler Wysunte. In der Folgezeit sind die Nachrichten spärlich, lediglich von einem bischöflichen Dienstmann Ulrich von Wysenndt wird 1133 in einer Urkunde gesprochen.
Kirchlicherseits gehörte Wiesent damals als Filiale zur Pfarrei Wörth, denn nach einem Schreiben aus dem 14. Jahrhundert wird in der Filiale Wiesent ein eigener Kaplan angestellt. In der Bistumsmatrikel von 1433 wird ebenfalls ein eigener Kaplan für Wiesent aufgeführt, dazu wird eine Kirche und ein Mesnerhaus ausgewiesen.
1518 wird in einer Urkunde ein "Ambthof zu Wissent", der einem Hanns Kolb zu Heilsberg gehörte, beschrieben.
Die Ereignisse in Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert - Reformation und dreißigjähriger Krieg - schlugen sich auch in Wiesent nieder. Wegen der Zugehörigkeit Wiesents zur Pfalz Neuburg wurde nach dem damaligen Grundsatz "wessen Herrschaft, dessen Religion" unter Pfalzgraf Otto 1544 der Ort lutherisch.
In diese Zeit fällt auch die Erwähnung einer Schule - erstmals 1570 -, um die sich die lutherischen Prädikanten stark bemühten.
Ein denkwürdiges Datum ist das Jahr 1620, in dem die Filiale Wiesent zur eigenen Pfarrei erhoben wurde.
Im Zusammenhang mit der Eroberung Regensburgs plünderten und brandschatzten die Schweden Wiesent um das Jahr 1633. Für die dabei auch abgebrannte Kirche konnte schon 1639 der Grundstein für den Neubau gelegt werden.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde diese Kirche abgerissen und eine neue gebaut, die am 14.8.1708 eingeweiht wurde.
Das die Ortschaft beherrschende Schloss stammt aus dem Ende des 17. (1695 von Timon von Lintelo erbaut), Mitte des 18. Jahrhunderts (1762 Erweiterung durch Baron Falckenberg).

Ursprünglich gehörte es den Wiesentern, deren Geschlecht bis ins 12. Jahrhundert reicht. Ihnen folgten als Besitzer die Herren von Heilsberg, Kolb, Lintelo und 1812 die von Thurn und Taxis, bis es 1968 an das Baugeschäft Max Senft verkauft wurde.
Die Barockfrömmigkeit des 18. Jahrhunderts zeigte auch in Wiesent reiche Frucht, die sich in einer Bruderschaftsgründung, in Prozessionen und Bittgängen zu den verschiedensten Orten auswirkte und das religiöse Leben entscheidend förderte.
Am 23.4.1801 wird die Kirche durch ein verheerendes Feuer zerstört. 18 Jahre dauerte der Wiederaufbau.
Nachdem Wiesent seit 1505 zum Landgericht Burglengenfeld gehörte, kam es später zum Landgericht Regenstauf, 1836 zum Landgericht Stadtamhof und 1848 zum Landgericht Wörth. Seit 1862, der Errichtung der Bezirksämter, gehört es zum Bezirksamt Regensburg jetzt Landratsamt Regensburg. Marksteine unserer Tage sind der Neubau bzw. Umbau der Kirche, der mit der Konstituierung eines Kirchenbauvereins am 3.8.1913 begann und mit der Konsekration am 15.8.1973 endete, dann die im Zuge der Gebietsreform erfolgte Zusammenlegung zur Verwaltungsgemeinschaft Wörth und die neuerliche Selbstständigkeit der Gemeinde seit 1.1.1980.
ca. 6 000 v. Chr. | Aus dieser Zeit werden Steinwerkzeuge der Neandertaler auf einer Freistation bei Wiesent gefunden |
ca. 4000 v. Chr. | Der Fund eines Steinbeils in Rupertsbühl deutet auf eine frühe Besiedelung hin |
780 | Älteste Erwähnung der Ortschaft Wiesent. Ein Ritter Hito schenkt dem Kloster Niederaltaich 36 Tagwerk Grund bei dem Weiler Wisunte |
8. Jahrhundert | Urkundliche Erwähnung der Weinberge in Kruckenberg |
Ende 12. Jahrhundert | Entstehungszeit der Burg Heilsberg |
1213 | Einstellung des Weiterbaus der Burg Neuhaus auf dem Heilsberg |
1422 | Dietersweg wird in einem Lehenbuch erwähnt |
1433 | Zu diesem Zeitpunkt besteht in Wiesent eine Kirche |
1554 | Das Luthertum wird in Wiesent als Konfession beherrschend. Bereits zu dieser Zeit besteht in Wiesent eine Schule |
1620 | Die als Filiale zu Wörth gehörende Gemeinde wird zu einer eigenen Pfarrei erhoben |
um 1625 | Die Pest wütete in Wiesent, Brennberg, Frauenzell |
1633 | Die Schweden dringen zerstörend an beiden Ufern der Donau nach Osten vor, wobei die Ritterburg Heilsberg in Schutt und Asche gelegt wird und Wiesent ausgeraubt und zum Teil in Brand gesteckt wird |
1695 | Das Schloss Wiesent wird von Graf Rudolf Max Thimon von Lintelo erbaut |
1707 | Abbruch der sehr baufälligen alten Kirche und Neubau einer neuen Pfarrkirche |
1858 | Die Gemeinde bemüht sich um einen Neubau der Schule. Das in westlicher Richtung ausgesuchte Grundstück konnte nicht erworben werden, und so bot sich als Ersatz das "Orgelbauerhaus" in der Bahnhofstraße an |
1875 | Gründung des Krieger- und Veteranenvereins |
1876 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wiesent als "Schutzwehr", die 1892 beim Stadtbrand in Wörth kräftig mitlöschte |
1882 | Erste Erwähnung der "Zimmerbüchsen-Schützengesellschaft" Wiesent |
1889 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kruckenberg |
1892 | Errichten eines neuen Friedhofs und Aufgabe des alten, um die Kirche angelegten Friedhofs. |
1894 | Gründung des Imkervereins Wiesent |
1895 | Einweihung des Kriegerdenkmales |
1896 | Umwandlung der Pflichtfeuerwehr in Dietersweg in eine Freiwillige Feuerwehr |
1902 | Einweihung der Kirche in Dietersweg |
1903 | Anbindung der Gemeinde Wiesent an das wenige Jahrzehnte zuvor entstandene bayerische und nationale Eisenbahnnetz durch Verlängerung der Walhallabahn von Donaustauf nach Wörth |
1906 | Gründung eines christlichen Bauernvereins |
1907 | Gründung des Obst- und Gartenbauvereins |
1909 | Die Untere Mühle (Kehrermühle) erhält nach dem dort durchgeführten entscheidenden Experiment des erste Licht in der Umgebung |
1910 | Gründung einer marianischen Jungfrauenkongregation |
1911 | Weihe der Vereinsfahne des katholischen Burschenvereins mit den Motto:"Einig und Treu", Gründung 1910 |
1912 | Nach Abbruch der Heilbergmühle wird die Wasserkraft für die Stromerzeugung genutzt und Wiesent steht das elektrische Licht zur Verfügung |
1925 | Aufstellung der schmiedeeisernen Kreuze rund um die Kirche |
1932 | Gründung des Brieftaubenvereins |
1933 | Durch Initiative von 22 jungen Männern Gründung eines Sportvereins |
1947 | Gründung des VdK-Ortverbandes Wiesent |
1955-1957 | Neubau der Wasserversorgung |
1957 | Gründung einer Jugendgruppe mit Anschluss an die katholische Landjugendbewegung |
1960 | Beginn des Neubaus der Schule, ab dem Schuljahr 1961/62 wird unterrichtet |
Um 1960 | Aufbau einer Volkstanzgruppe in der katholischen Landjugend, die 1980 zur Gründung des Volkstanzkreises führt |
1968 | Einstellung der Wahlhallabahn. Am 31. Dezember 1968 zieht eine Diesellok zum letzten Mal einen Güterzug über die Schmalspurbahn |
1972 | Beschluss der Zusammenlegung der Gemeinden Wiesent, Kruckenberg und Dietersweg mit einer Bevölkerungszahl von 1953 Einwohnern |
1973 | Konsekration der erweiterten Kirche |
1975 | Eröffnung des neu erbauten Kindergartens |
1978 | Zusammenschluss zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Pfatter, Brennberg und der Stadt Wörth |
1980 | Die Gemeinde Wiesent wird aus der Verwaltungsgemeinschaft entlassen |
1981 | Neubau des Feuerwehrgerätehauses |
1982 | Umzug der Gemeindeverwaltung in die unteren Räume des Kindergartens |
1983 | Bau einer Kläranlage und der Kanalisation und Beginn des Baus des Sport- und Freizeitzentrums |
1984 | Bau des Schulsportbetriebsgebäudes |
1985 | Bau der neuen Höllbachstraß |
1987 | Beginn des Baues eines Rasenspielfeldes und Allwetterplatzes mit Laufbahnen |
1988 | Erschließung des Baugebietes Wiesent-Nord |
1989 | Bau des Schützenheimes |
1990 | Baubeginn Kanalbaumaßnahmen BA III |
1991 | Errichtung des Wertstoffhofes |
1991 | Bau des Gehweges in Kruckenberg |
1992 | Errichtung eines Regenrückhaltebeckens in Dietersweg |
1993 | Baubeginn Erweiterung und Generalsanierung der Grund- und Teilhauptschule Wiesent. |
1994 | Neugestaltung des Dorfplatzes im Rahmen der Städtebauförderung |
1995 | Erschließung des Baugebietes "Am Grubweg" und "Schmiedfeld" |
1998 | Neubau der Einsiedlerbrücke |
1999 | Bau eines Kanals für den Ortsteil Ettersdorf |
1999 | Bau des Gehweges in der Wörther Straße |
1999 | Erschließung des Baugebietes "Ettersdorf" |
2001 | Bau der Kanalisation in Kruckenberg |
2001 | Erschließung des BG "Wiesent West II" |
2001 | Erschließung des Gewerbegebietes "Handwerkerhof" |
2002 | Straßensanierungen und Gehwegbau in derEttersdorfer Straße und Höllbachstraße |
2002 | Erschließung des BG "An der Petersberger Straße" |
2003 | Eröffnung des Nepal-Himalaya-Pavillon |
2004 | Ausbau der Regensburger Straße mit Gehweg |
2004 | Erschließung Baugebiet Galgenberg |
2005 | Kanal- und Wasserleitungsbaumaßnahmen in Dietersweg/Rupertsbühl und Petersberg/Siegelseige |
2006 | Erschließung des Baugebietes Wiesent-Nord-Erweiterung |
2009 | Sanierung und Nutzbarmachung des Sommerkellers |
2010 | Sanierung Wasserversorgung mit Neubau Pumphaus und dritter Brunnenanlage |
2011 | Einweihung Sommerkeller |
2011 | Einweihung Feuerwehrhaus Kruckenberg |
2011 | Sanierung GVS Dietersweg mit Erneuerung Wasserleitung |
2011 | Einführung Ganztagesgruppe im Kindergarten Höllbachstrolche |
2011/2012 | Erschließung Gewerbepark Wörth-Wiesent |
2012 | Sanierung Bachgasse mit Erneuerung Wasserleitung |
2012 | Errichtung Parkplätze neben Altem Schulhaus |
2012/2013 | Ausbau Breitbandversorgung |
2013 | Sanierung Kirchweg mit Erneuerung Wasserleitung |
2013 | Übertrag Standesamt an Stadt Wörth und Übernahme Verwaltung Grundschulverband in Gemeinde Wiesent |
2013 | Sanierung „Alter Bauhof“ und Umgestaltung zu einem Bürgerhaus mit Gemeinschaftsraum und Jugendraum |
2014 | Umstellung Straßenbeleuchtung auf LED |
2014 | Sanierung Bahnhofstraße Teil I |
2014 | Einweihung Bürgerhaus |
2015 | Baugebiet Schmiedfeld Nord |
2015 | Sanierung bestehender Brunnen |
2015 | Neugestaltung des bestehenden Friedhofes |
2016 | Sanierung Bahnhofstraße Teil II |
2016/2017 | Erweiterung Friedhof |
2017 | Einweihung Feuerwehrgerätehaus Dietersweg |
2017 | Sanierung Alte Schule |
2018 | Einweihung Rathaus mit Energiebildungszentrum |
2018 | Breitbandausbau Außenbereich |
2018/2019 | Sanierung Kindergartengebäude |
2019 | Baugebiet Kruckenberg-Ost |
2019 | Baugebiet Wiesent-Mitte |
2019 | Erschließung Gewerbegebiet Wörth-Wiesent, 2. Bauabschnitt |
2020 | Inbetriebnahme Kinderhaus mit 2 gruppiger Kinderkrippe und 4 gruppigem Kindergarten |
2021 | Einweihung Thaddäus-Ufer |