Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Wiesent

Schon seit dem 14. Jahrhundert besitzt Wiesent eine Kirche, obwohl der Ort zu dieser Zeit noch keine eigene Pfarrei war. Der Hauptaltar war auch schon der Muttergottes geweiht. 1633, als die Schweden den Ort in Brand setzten, ist auch die Kirche abgebrannt. Sechs Jahre später wurde daher der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Im Jahr 1707 musste die Kirche aber wegen ihres baufälligen Zustandes bis auf den Chorraum und den Turm abgebrochen werden. Es entstand ein neues Gotteshaus im Barockstil, der zu dieser Zeit den Baustil beherrschte. Am 15. August 1973 konnte Weihbischof Flügel in einem glanzvollen Fest den jetzigen Kirchenbau konsekrieren. Von der früheren Kirche blieben der gotische Chorraum, der Turm und die südliche Seitenwand erhalten.

Patronin der Wiesent Kirche ist die in den Himmel aufgenommene Mutter Jesu. Im gotischen Altarraum ist noch der barocke Hochaltar zu sehen. Das Altarbild stellt die Aufnahme Mariens in den Himmel dar. Es ist signiert von Joseph Anton Merz (1681 - 1750), einen Maler aus Marktoberndorf, der sich 1710 in Straubing niederließ und in der Folgezeit zahlreiche Kirchen mit Altarbildern und Fresken schmückte, so auch die Pfarrkirche in Wörth und die Klosterkirche Oberaltaich. Links neben dem Altarbild steht eine überlebensgroße Statue des hl. Nikolaus und rechts davon eine des hl. Florian. Das Gemälde über dem Altarbild zeigt den hl. Sebastian mit seiner Verwundung.

Die drei Altarfenster im gotischen Chorraum wurden im Jahr 1928 eingesetzt und beziehen sich auf das Pfarrgeschehen. Das linke Fenster stellt den hl. Clemens Maria Hofbauer dar, der sich in der zweiten Märzhälfte des Jahres 1798 in Wiesent aufhielt und in der Kirche predigte. Das nächste Fenster zeigt den hl. Rupert, der nach der Überlieferung in unserer Gegend wirkte und das Christentum festigte. Im rechten Fenster ist der hl. Petrus Canisius, der zweite Apostel Deutschlands zu sehen. Als Anführer der Gegenreformation erinnert er daran, dass auch Wiesent einmal fast eine Generation protestantisch war und erst wieder in der Zeit der Gegenreformation katholisch wurde.

An diesen Chorraum schließt sich westlich die unter Pfarrer Hans Hartl nach den Plänen des Architekten Josef Naumann erbaute neue Kirche an, ein Zentralbau mit quadratischem Grundriss von etwa 25 m Seitenlänge, innen umspannt von einer gefälligen Holzdecke, die in pyramidenförmige Felder aufgeteilt ist.

Der Innenraum der neuen Kirche ist auf den Altar hin ausgerichtet, den Ort des eucharistischen Opfermahls und die Mitte der versammelten Gemeinde. Altarstein, Ambo, Sakramentssäule, Zelebrantensitze und der Fußboden der Altarinsel bestehen aus heimischem, großkörnigem Granit. Im Altarstein sind Reliquien des hl. Timotheus und der hl. Aurelia eingemauert. Auffallend ist das an der Rückwand angebrachte 3,5 m große Altarkreuz des Künstlers Erich Schickling aus Eggisried bei Ottobeuren. Von demselben Künstler stammt auch der an zwei Seitenwänden angebrachte Kreuzweg, ebenfalls hinter Glas gemalt. Die Farben rot, grün und violett beherrschen in eindrucksvollen Darstellungen die Stationen des Leidensweges Christi.

Musikalisch wird die Pfarrkirche Wiesent vom Kinderchor, der Gruppe Swimmy und vom Kirchenchor mit Leben erfüllt.